Mittwoch, 27. Februar 2013

Rheintour2012 - Reisebericht

Wie im Vorpost beschrieben, hier nun der Reisebericht zur Rheintour 1012.

Los ging`s am Morgen der Abreise damit, das Fahrrad irgendwie in Auto zu bekommen.
Leider war eben auch noch mein- und das Gepäck von 3 weiteren Leuten zu verstauen was die ganze Sache nicht einfach machte.
Die ersten Erfahrungspunkte kamen auch zustande. Da es keine Steckverbindung vom Nabendynamo zum USB Wandler am Lenker gab, das Vorderrad aber für den Transport ab musste, wurde das Kabel spontan einfach durchgeknipst um es später wieder zusammen zu zwirbeln.

Am Ziel angekommen verbrachten wir dann alle noch einen schönen Abend in der (wunderschönen) Weinheimer Innenstadt.

Da der Trip sehr spontan beschlossen wurde, gab`s für mich keinen Platz mehr in der Jugendherberge aber ich hab ja schon öfters im Auto geschlafen.
Ein wenig störend war nur das Feuerwerk der nahegelegenen Party ;)

Schön anzuschauen war es ja. Nur leider auch recht laut ;P

Nach einer rel. schlaflosen Nacht, gab`s dann in der Weinheimer Innenstadt ein reichhaltiges Frühstück und zurück an der Jugendherberge wurde das Fahrrad entladen, das Kabel des Dynamos wieder zusammengezwirbelt und beladen.


Und auf!

Die ersten Kilometer waren klasse.
Doch nach kurzer Zeit stellte sich heraus, das die Route die vorher mit Google Maps erdacht wurde, mehr als ungünstig war denn Google Maps kann leider nur Auto- und Fußgängerplanung.
Das bedeutete, das ich mit dem vollgepacktem Rad, meist über vollkommen unbefestigte Feldwege rumpeln musste.
Hinten rechts erkennt man, wo mich das Navi so langgeschickt hat...
Aus diesem Grund kam ich am ersten Tag nicht wirklich gut vorwärts.
Das tat dem Spaß aber keinen Abbruch denn durch die Felder zu radeln war durchaus verdammt schön und das bei wunderbarem Wetter.
Das mitgenommene zweite Frühstück wurde bei der ersten Pause dann auch verzehrt.

Ein paar Eindrücke des ersten Tages:

Leider riss eine Wasserflasche in der Tasche aber zum Glück war weder Kleidung noch Elektronik im gleichen Fach.

Die erste kleine Pause. Wunderbare Landschaft.

Im ersten Ort mal Schatten gesucht.
Den Spruch fand ich gut ;)

der Kerl war deutlich schneller unterwegs.


Ein wenig frustriert von der Wegführung

2. Frühstück

Wunderbare Gegend :)


Reichlich bepackt aber immernoch möglichst leicht.

So allmählich neigte sich der Tag dem Ende zu. Und ich muss sagen das es schwer war, eine geeignete Übernachtungsstelle zu finden. Da half mir Locus weiter denn zum Glück hatte ich vorher sämtliche Kartendaten der Tour gespeichert und so war es zwar ein leichtes, ein Waldstück ausfindig zu machen. Der Weg dorthin war allerdings seeehr beschwerlich da es ca. 4 Kilometer nur bergauf ging.

Das war zum Abschluß des Tages wirklich kein Zuckerschlecken.
Trotzdem kämpfte ich mich die Berge hoch und fand die erste Übernachtungsstätte.
Dort ging es dann daran, die - durch die kaputte Wasserflasche nass gewordenen Sachen aufzuhängen, das Zelt aufzubauen und Essen zuzubereiten: 

Sehr beschaulich

Einfach toll, endlich angekommen zu sein, was zu kochen und den Abend mit nem Bierchen ausklingen zu lassen.

Die vorher gekochte Tomatensoße war einfach gut! Und das Kochen selber hat erstuanlich gut geklappt.


Idyllisch hm? :)

Am folgenden Morgen wurde alles wieder zusammen gepackt, und weiter ging`s.

Jedenfalls stellte sich schnell heraus, das Google noch weitere solche Aktionen auf Lager hatte.
Also Berge, Feldwege usw.. 
Deswegen habe ich mich schon nach einem halben Tag entschlossen, einfach den Rhein entlang zu radeln und auf das Navi zu pfeifen.
Das stellte sich auch durchaus als sehr gute Entscheidung dar denn 1. ist der Rhein einfach schön zum Radeln und 2. hat es den Vorteil, das einfach keine großen Berge den Weg kreuzen :)

Die Ankunft am Rhein war echt beeindrucken da es immer wieder faszinierend ist, wie groß das gute Stück doch ist.


Zum ersten mal den Rhein erblickt.
Es ging also weiter den Rhein entlang. Der Tag war an sich der schönste der ganzen Tour weil die Strecke insgesamt sehr angenehm war. Mag auch daran liegen das ich eben zum ersten mal am Rhein entlang fuhr und es wirklich sehr entspannend war.
Zwischendurch machte ich Pause an einer sehr schönen Stelle am Ufer und erkundete ein wenig die Gegend.
Etwas Abseits tat sich eine Felsformation auf und ich wäre dort gerne geklettert aber der Weg war leider versperrt.
Auf jeden Fall eine sehr schöne Lokalität ;)
 


Rast in idylischer Atmosphäre :)

Solche Momente machen die Reise zum Erlebnis.
 Im Verlaufedes Tages tauchten noch weitere schöne Stellen auf.

ersatzteile über dem Verfallsdatum :P

Burgen hat`s am Rhein echt an jeder Ecke..







Irgendwann ging es dem Abend entgegen und ich war körperlich auch ziemlich durch.
An dem Tag hatte ich auch ca. 75 km geschafft.
Also wurde ein Feierabendbierchen erstanden und ein Schlafplatz gesucht.
Der Schlafplatz war so ziemlich der beste der ganzen Tour.
Direkt am Rheinufer, auf der anderen Seite ein Weinberg und einfach so warm das ich nichtmal das Zelt aufschlagen musste.
Das einzige Manko war wohl, das ich eigentlich dachte, ich hätte den Abend für mich, nach einer Stunde allerdings einer der riesen Tanker genau "vor meiner Tür" anhielt, den Anker schmiss und ebenfalls die Nacht dort verbrachte.

Aber ok... 15 Meter Wasser hatten wir immernoch zwischen uns also war das so kein Problem.
Blöd war allerdings, das mir an dem Abend noch der USB Adapter vom Dynamowandler zum Handy kaputt ging weswegen ich seitdem keine Stromversorgung und somit keine Navigation mehr hatte. (Erfahrungspunkt Nr. 3: Immer Ersatz mitnehmen wenn`s eh nicht viel Platz kostet).
Trotzdem war`s noch ein toller Ausklang.






Der nächste Tag war dann relativ relaxed. Ich machte nicht viel Kilometer (insgesamt nur ca. 60) weil es doch einige Hürden zu bewältigen gab.
Morgens ging`s nach ein paar Kilometern jedenfalls erstmal zum nächsten Supermarkt um Frühstück einzukaufen. Frühstück bestand dann aus einer Dose Ravioli und für die Eiweißzufuhr gab`s ne Packung Hackfleich dabei.
Aus Mangel an versteckten Plätzen, pflanzte ich mich an den Rand eines Radweges der auf den ersten Eindruck wenig besucht war, sich dann aber als doch recht reichlich besucht herausstellte aber niemand meckerte. Ein paar Rentner wollten wissen was ich da so mach aber eher interessiert und waren durchaus angetan von meinem Vorhaben.
Sieht nicht toll aus aber hat geschmeckt und war nahrhaft.

Toll war der Tag auf jeden Fall denn ich fand die wohl schönste Stelle der ganzen Tour.
Leider war diese Stelle auf einem Weg der für Radtouren genau so wenig geeignet wie die Wege am ersten Tag:

Das bild zeigt noch eineder humanen Passagen. Der Rest war deutlich schlimmer nur wie erwähnt. Auf diesem Weg lag, direkt am Rheinufer die beste Stelle der ganzen Tour

Wahnsinnig idyllisch :)

:)

Sehr schöne Pause. Ich war sogar schwimmen.

Leider wurde dieser Weg immer steiniger und neben mir verlief eine Bahnstrecke. Daneben war hörbar die eigentliche Straße und es taten sich auch immer wieder Tunnel auf aber die sahen in der Regel so aus:

Schwer erkennbar aber das andere Ende war verammelt.
Irgendwann fand ich dann doch einen Weg auf die Straße und konnte herkömmlich weiter radeln.
Als sich der Tag dem Ende näherte kam langsam Hunger auf. Ein Cafe fand ich zwar, es hatte aber leider zu. Trotzdem reichte es zu einer kurzen Rast.

Endlich mal vernünftig sitzen. Immerhin
Etwa eine Stunde später wurde es dann wieder belebter und ich fand eine Pommesbude und die war perfekt.
Weizen aus einem Glas das frisch aus dem Gefrierschrank kam und eine Pommes mit Jägersoße dabei. Herrlich :)
Tat wahnsinnig gut :)

Nach der Mahlzeit ging es dann daran, eine geeignete Nächtigungsstelle zu finden.
Das stellte sich als deutlich schwerer heraus als an den vorangegangenen Tagen.
Deswegen wurde es eine kleine unscheinbare Einfahrt mitten auf der Bundesstraße die ich lang fuhr.
Sieht schön aus, war aber leider rel. laut.

Das ganze mal von Innen.
Am nächsten Tag kam kurz nach dem Aufstehen ein Landwirt daher der wissen wollte, was ich denn da so trübe (?). Als ich ihm den Sachbestand allerdings erklärte, meinte er nur das ich ja Glück gehabt hätte wegen den Wildschweinen und das er da in 5 Minuten durch muss weswegen ich in Windeseile mein Zelt abreißen und zusammen packen musste.
Also alles kein Problem.

Und auf zum letzten Tag denn nach dem Versagen meiner Stromversorgung hatte ich beschlossen nur bis Köln zu radeln und von da aus mit dem Zug nach Essen zurück zu fahren.
Der letzte Tag ging eher durch stättische Gebiete, war aber auch sehr schön.
Mal davon abgesehen das es (wie auch die anderen Tage) höllisch heiß war.
Mit einigem Durchfragen gelangte ich dann auch bis kurz vor Köln wo zum letzten mal Rast gemacht wurde.

Schöne Gegend im Umkreis Köln

Offenbar auch für die Kölner ;)


So und nun ging es an die letzten Kilometer Richtung Köln. Es war noch sehr verwirrend weil der weg nicht immer klar war und ich mich durchfragen musste.
Außerdem waren die Wege nicht mehr so schön frei wie gewohnt.
Aber es war toll, es geschafft zu haben auch wenn ich schon einen Tag später wünschte, ich wäre weiter gefahren.


Weiter gefahren wäre ich wohl auf jeden Fall wenn ich gewusst hätte, was mich an den Bahnhöfen Köln und Düsseldorg erwartet. Köln ging ja noch aber in Düsseldorf werden einem dann die falschen Gleise mitgeteilt, die aufzüge funktionieren nicht und wenn sie funktionieren, passt das Fahrrad nicht rein.
Alles in allem absolut nicht Radreise geeignet.






Fazit:
Es war eine wahnsinnig tolle Tour und ich hoffe, der Auftakt zu noch sehr viel weiteren Touren in der Zukunft.
Ich habe viel gelernt, Erfahrungen gesammelt was man in Zukunft besser machen kann und ne Menge gesehen.
Für die nächsten Touren werde ich mich allerdings sicher besser informieren denn wie ich nachher erfahren musste, bin ich wohl an so einigen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissmöglichkeiten vorbei geradelt die ich gerne genutzt hätte.
Zum Beispiel war gegenüber der 2. Nächtigungsstätte ein Kletterpark den ich gerne besucht hätte weil ich (wie bekannt) Kletterfreak bin :)
Ich freu mich sehr auf die kommenden Touren und die werden sicher auch länger sein.
Als Debuttour war es jedenfalls perfekt.

Zum Abschluß noch ein paar zeigenswerte Bilder.















 














7 Kommentare:

  1. Hallo,

    schöner Bericht! Ich bin letztes Jahr auch am Rhein unterwegs gewesen und hab fast an der gleichen Stelle wie du ein Foto gemacht:
    www.flickr.com/photos/liste1/7177945411

    Wie klein die Welt ist ;)

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    1. Ha! Tatsächlich :)
      Die brücke bin ich auch eher zufällig lang gefahren weil ich mich zu dem Zeitpunkt gut vergurkt hatte.
      Im Vergleich zur restlichen Tour natürlich seeehr viel Industrie aber war auch mal schön ;)

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  2. Sehr schöner Bericht, gratuliere zu dieser Tour!

    Man muss nicht immer Wochenlang unterwegs sein, um einen solchen Ritt zu genießen!

    Gruß vom Pixelschubser! :)

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    1. Ja stimmt.
      Und für die erste große Tour alleine ist es ja auch ideal um Efahrungen zu sammeln und Schwachstellen ausfindig zu machen die bei ner größeren Tour sicher tödlich sein können.
      zB Sollte man bei längeren Touren immer ein Trinksystem mit haben. Die ganze Tour bestand fast nur daraus, Supermärkte ausfindig zu machen und ich hab zu viel Geld gelassen weil ich oft doch Wasser von der Tanke kaufen musste.

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  3. Hallo,

    bin über das rad-forum.de auf deine Seite gestossen. Einen schönen Radreisebericht hast du da zustande gebracht. Vor allem hat es mir gefallen dir gedanklich dabei zu verfolgen wie du deinen Schlafplatz aufsuchst ;) ich meine sowas nennt man Wildzelten und ...das gefällt mir. ich überleg mir öfters diesen Rhein südwärts zu nehmen und dann über die Alpen bis nach Venedig,aber noch sind das Zukunftsvorstellungen.

    Schönen Gruss aus dem Essener Süden.

    Ioannis

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    1. Danke :)
      Ja Wilzelten kommt hin aber das hab ich shcon öfter gemacht und 99% der Leute haben da kein Problem mit. Selbst die Polizei nimmt das seeehr locker solange man den Platz sauber verlässt.

      Venedig istn atürlich ne ansage aber ich will in den kommendne Jahren auch noch Touren jenseits der 1000km machen. Ursprünglich wollte ich ja auch nach Frankreich aber das hat aus Geldmangel erstmal nciht geklappt. :/

      PS. Aus Essen bin ich auch (Steele) ;)

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    2. wenn du aus Steele bist,dann erinnerst du dich vielleicht an einige Fremde,die auf dem Wiesegelände in der Nähe des Freibades wochenlang gezeltet hatten. Wenn die sich doch so lange dort niedergesessen haben,dann wird es wohl keine Probleme gegeben haben und das war nicht direkt ein diskreter Ort zum Aufschlagen eines Zeltes.

      Ioannis

      Schönen Gruss aus Stadtwald.

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